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    - SOPRAN -

    aus dem ital. "soprano" - darüber stehend


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    Die höchste der menschlichen Stimmgattungen, schließt die höchste Frauenstimme, den Knabensopran und im 17. und 18. Jh. die hohe Kastratenstimme ein. Die heute übliche Klassifizierung in verschiedene Fächer bildete sich im 19. Jh. heraus, doch bereits Mozart unterschied einen hochvirtuosen Sopran (Königin der Nacht), Bravourpartien in der Tradition der Opera seria (Konstanze, Fiordiligi, Donna Anna), ernste Partien elegisch-pathetischen Charakters (Pamina, Gräfin), Rollen mit Soubrettencharakter (Susanna) und leichtere Soubrettenpartien (Despina, Papagena).

    Im Verlauf der letzten 200 Jahre änderten sich die Erwartungen an einen Sopran ständig. Noch bis Mitte des 19. Jh.s zielten die Erwartungen des Publikums auf eine virtuose Darstellung der Koloraturen und Verzierungen, wie sie in den Werken Rossinis, Donizettis, Bellinis verlangt wurden, die allerdings nicht streng zwischen hoher und tiefer weiblicher Stimme trennten. Die größeren Auditorien und größeren Orchester verlangten zunehmend nach kräftigeren Stimmen, und für das Verdi-, in stärkerem Maß dann für das Wagner-Repertoire, genügte der traditionelle Koloratursopran nicht mehr, obwohl noch bis um die Jahrhundertwende Sängerinnen wie Lilli Lehmann in Rollen wie der Lucia di Lammermoor, Norma und Isolde, Brünnhilde gleichermaßen brillierten. Statt großer Beweglichkeit und Schlankheit der Stimme wurde nun Kraft und Durchhaltevermögen geschätzt. Während diese Tendenz in der Oper nach Wagner bei den Komponisten des Verismo sowie bei Strauss weiterverfolgt wurde, bevorzugt die zeitgenössische Oper seit Bergs Lulu erneut den Koloratursopran von großem Umfang.

    Die ital. Praxis unterscheidet den »soprano acuto sfogato«, den sehr hohen Sopran, wie er für die Königin der Nacht erwartet wird, und den »soprano leggero«, den grazilen, sehr beweglichen Koloratursopran, wie er für Lucia, Amina, Olympia vorgesehen ist. Der »soprano lirico« (Mimi, Manon) entspricht dem dt. lyrischen Sopran (Pamina, Arabella) - »soprano lirico-spinto« ist eine vielbenutzte Unterteilung -, der »soprano spinto« (hochgetriebener Sopran) ist ein lyrischer Sopran mit kräftiger Tiefe und dramatischem Einschlag (Tosca, Aida) und entspricht etwa dem jugendlich- dramatischen Sopran (Elisabeth, Eva, Agathe). Daraus entwickelt sich der dramatische Sopran (Chrysothemis, Salome, Amelia) und schließlich der hochdramatische Sopran, dessen spezifische Aufgaben im dt. Repertoire liegen (Brünnhilde, Elektra) und der, neben einer relativ dunklen, tragfähigen Stimme, eine kraftvoll strahlende Höhe besitzen sollte. Im Frz. unterscheidet man »soprano dramatique« (Valentine, Alceste), »soprano lyrique« (Lakmé, viele Rollen Massenets), »soubrette« (Zerline), »soprano demicaractère« (Cassandre, Mignon), dann, nach den gleichnamigen Sängerinnen benannt, »jeune Dugazon«, »première Dugazon«, »forte première Dugazon« und »mère Dugazon« sowie »Falcon« (Alice in Robert le diable).



    [Sopran, S. 1 ff. Digitale Bibliothek: Reclams elektronisches Opernlexikon, S. 7252 (c) 2001 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart ]








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