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      BOHNEN, Michael
      Baß - Bariton

      * 02.05.1887 in Köln

      † 26.04.1965 in Berlin



    Seine Stimme erregte schon während seiner Schulzeit erstes Aufsehen. Gesangstudium am Kölner Konservatorium bei Fritz Steinbach und Richard Dornburg. Debüt 1910 am Opernhaus von Düsseldorf als Kaspar im »Freischütz« dort sang er 1910 in der Uraufführung der Oper »Stella maris« von Alfred Kaiser. 1911-14 war er am Hoftheater von Wiesbaden engagiert. Er sprang 1914 an der Berliner Hofoper für den erkrankten Paul Knüpfer als Gurnemanz im »Parsifal« ein und hatte einen sensationellen Erfolg. 1914 Gastspiel in London (Drury Lane Theatre als Ochs im »Rosenkavalier« unter Sir Thomas Beecham) und bei den Festspielen von Bayreuth als Hunding und Daland. Er wurde zu Beginn des Ersten Weltkrieges Soldat; er gründete während seiner Militärdienstzeit einen 200 Mann starken Soldatenchor, mit dem er in verschiedenen deutschen Städten auftrat. 1916 wurde er vom Militär entlassen und konnte seine Karriere an der Berliner Hofoper wieder aufnehmen, der er bis 1918 angehörte, und an der er auch später noch gastierte.

    1922 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, an der er bis 1932 große Erfolge hatte. Als Antrittsrolle sang er dort den Francesco in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Mona Lisa« von Max von Schillings mit Barbara Kemp, der Gattin des Komponisten, als Partnerin (1.3.1923). Man schätzte ihn in New York im Wagner- wie im italienischen Repertoire seines Fachs und als Mephisto in Gounods »Faust«. An der Metropolitan Oper trug er (in deren Haus in New York) insgesamt 21 verschiedene Partien in 175 Vorstellungen vor; als letzte Rolle sang er dort im April 1932 den Wanderer im »Siegfried«. Der Komponist Emil Nikolaus von Reznicek schrieb für ihn seine Oper »Holofernes«, deren Titelrolle er am 27.10.1923 in der Berliner Uraufführung (an der Deutschen Oper) sang, auch in der Uraufführung von Leo Blechs »Rappelkopf« in Berlin (1917) wirkte er mit. 1928 hörte man ihn in Berlin in der Operette »Casanova« von Johann Strauß-Benatzky und dann in einer Anzahl weiterer Operetten-Aufführungen. Er wirkte auch in Filmen mit (bereits 1918 in den Stummfilm »Herrin der Erde« mit Mia May), darunter den Opernfilmen »Tiefland« und »Der Rosenkavalier« (als Ochs, wobei der Komponist Richard Strauss dirigierte) und in dem Operettenfilm »Viktoria und ihr Husar«. In den Jahren 1920-22 und 1938 trat er als Gast an der Wiener Staatsoper auf, 1925 an der Oper von Budapest, 1920-22 in der Schweiz an den Theatern von Basel und Bern, 1933 am Teatro Colón Buenos Aires, 1927 Gastspiel im Haag als Kaspar im »Freischütz« von Weber. Diese Partie sang er auch 1939 bei den Salzburger Festspielen. Weitere Gastspiele führten ihn nach Frankreich, Spanien und Italien, nach Belgien und Holland, nach Schweden und in die Tschechoslowakei. Er kam nach seinen großen Erfolgen in den USA 1932 nach Deutschland zurück und war 1935-45 am Deutschen Opernhaus von Berlin engagiert, betätigte sich jetzt aber hauptsächlich beim Film. 1945-47 Intendant der Städtischen Oper Berlin; an diesem Haus verabschiedete er sich 1951 als Hans Sachs in den »Meistersingern« von der Bühne. - Er war kurze Zeit mit der Sopranistin Mary Lewis (1900-41), später mit der Tänzerin La Jana (1905-41) verheiratet.
    - Machtvolle Stimme von großem Tonumfang und erregender Ausdrucksgewalt, die sowohl im Baß- als auch im Baritonfach ein umfangreiches Repertoire meisterte, dazu genialer Darsteller, auch in Buffo-Partien. Sein Repertoire für die Bühne war sehr umfangreich und enthielt u.a. Partien wie den Don Giovanni, den Rocco im »Fidelio«, den Figaro in »Figaros Hochzeit«, den Falstaff in den »Lustigen Weibern von Windsor« von Nicolai, den Abul Hassan im »Barbier von Bagdad« von P. Cornelius, den Jonny in »Jonny spielt auf« von E. Krenek (den er auch 1929 in der US-Erstaufführung an der Metropolitan Oper sang), den Escamillo in »Carmen«, den Jago in Verdis »Othello«, den Amonasro in »Aida«, den Mephisto im »Faust« von Gounod (seine große Glanzrolle), die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen« und den Alberich im Nibelungenring.

    Zahlreiche Schallplatten der Marken Brunswick, Pathé (bereits 1910 entstanden), Favorit-Luxus (1913), HMV, Polydor, Odeon (um 1919), Ultraphon und Telefunken; vollständige Aufnahme von Webers »Abu Hassan« auf Urania (1941).

    [Nachtrag] Bohnen, Michael; 1914 sang er (in seinem einzigen Auftritt) an der Londoner Covent Garden Oper den König Heinrich im »Lohengrin«.


    Quellennachweis:

    [Bohnen, Michael. In: K.J.Kutsch,Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Unter Mitwirkung von Hansjörg Rost. Dritte erweitterte Auflage. Bern und München: K.G.SAUR, 1999-2000. Bd. 1 , S. 365 ff.]

    (c) 1999-2000 by K.G. Saur Verlag




    Bild-Quelle/n
    Das Bildmaterial wurde entnommen:

  • 'Lexikon der Musik' , Verlag ULLSTEIN Multimedia ,Herausgeber - United SoftMedia.


    Dank an die K. G. SAUR VERLAG GmbH, München, für die Genehmigung zur kostenfreien Nutzung der auf dieser Seite enthaltenen Biographie über Michael Bohnen.
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