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    - TENOR -

    aus dem lateinischen "tenere" - halten


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    Die Stimme, die im mehrstimmigen Gesang ab dem 13. Jh. die tragende Stimme, den »cantus firmus«, ausführt. Im vierstimmigen Satz ist der Tenor seit Mitte des 15. Jh.s die Lagenstimme über dem Bass und bezeichnet damit die hohe Männerstimme. In der Oper kam dem Tenor im 17. Jh. neben dem dominierenden Kastraten nur eine untergeordnete Bedeutung zu, was sich in der Besetzung mit Nebenrollen und den wenig virtuosen Gesangsanforderungen zeigt. War noch Monteverdis Orfeo ein Tenor, desgleichen die Rolle des Liebhabers in den Opern Cavallis, so musste sich diese Stimmgattung später mit der Figur des alten Mannes, Vaters, des Boten oder Vertrauten, gelegentlich mit komischem Einschlag, begnügen, woraus dann im 18. Jh. neben dem »basso buffo« der »tenore buffo« entstand.

    In Frankreich, wo sich die Kastratenkunst nie durchsetzte, kommt dem Tenor bereits früh eine wichtige Rolle zu. In Italien ersetzten die Soprane ab Mitte des 18. Jh.s die Kastraten und hielten diese Vorrangstellung während des 18. und 19. Jh.s. Bis ins 19. Jh. bildete der Tenor vornehmlich die lyrischen Qualitäten seines hohen Registers aus, das auch im Falsett eingesetzt wurde. Mit dem Verlangen nach einer kräftigeren, dramatischen Stimme wurden die hohen Falsett-Töne mehr und mehr durch die Bruststimme ersetzt. Die bedeutendsten Tenöre zu Beginn des 19. Jh.s waren Domenico Donzelli, Adolphe Nourrit, Giacomo Rubini, für die Rossini seine extremen Tenorpartien verfasste. Gilbert Duprez sang als Erster ein hohes »C« mit Bruststimme.

    In der zweiten Hälfte des 19. Jh.s entwickelte sich der dramatische Tenor als Heldentenor bei Wagner (Tannhäuser, Siegfried), als »tenore robusto« und »tenore di forza«, ähnlich dem »tenore spinto«, in der ital. Oper, besonders bei Verdi, mit Rollen wie Manrico, Ernani, Radames, Otello und später in veristischen Partien wie Andrea Chénier, Guglielmo Ratcliff, Folco in Isabeau. Richard Strauss setzte in seinen Tenorpartien die Tradition des dt. Heldentenors fort. In der frz. Oper wurden dagegen weiterhin die lyrischen Vorzüge des Tenors gepflegt (Nadir, Don José), Ähnliches gilt für die slaw. Oper (Lenskij, Hans in Die verkaufte Braut). Weitere Spielarten des Tenors sind der Charaktertenor, oftmals ein reifer Heldentenor, dessen Aufgaben sich mit denen des Tenorbuffos überschneiden können, der »tenor altino«, ein sehr hoher, das Kopfregister, gelegentlich auch das Falsett benutzender Tenor (Astrologe in Der goldene Hahn), der »tenorino«, im 19. Jh. ein leichter Tenor.



    [Tenor, S. 1. Digitale Bibliothek: Reclams elektronisches Opernlexikon, S. 7270 (c) 2001 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart ]








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